Wer heute Auszubildende finden will, muss kreativ sein – besonders wenn es sich um Berufe handelt, die im Detail wenig bekannt sind und der Betrieb zudem auf dem Lande liegt. Die Gießerei M. Jürgensen in Sörup ist so ein Betrieb. Die Bundesabgeordnete Petra Nicolaisen und ihr Landtagskollege Johannes Callsen informierten sich bei dem weltweit führenden Hersteller von Zylinderlaufbuchsen aus Grauguss jetzt über Details.

„Man muss schnell auf Bewerbungen reagieren, man muss eine Marke aber auch kreieren“, beschreibt Heiner Otte, zuständig für Personalbetreuung, einen wichtigen Weg, den der Betrieb eingeschlagen hat. „Wir haben zum Beispiel mit einem markigen Radiospott und mit zwei hippen Videos, in denen unsere Azubis selbst mit Vorurteilen aufräumen, eine große Resonanz erzielt. Derzeit bilden wir 18 Azubis aus.“

Noch wichtiger ist nach den Worten von Geschäftsführer Thorsten Minuth aber eine moderne, qualitativ-hochwertige Ausbildung. M. Jürgensen hat dazu 2017 eine Kooperation mit der Firma Kuhn Edelstahl ins Leben gerufen. Kuhn hält im bergischen Radevormwald für seine 40 Azubis eigens eine Fabrikhalle als Ausbildungszentrum vor.

„Durch den jeweiligen Austausch dort und hier lernen die Azubis wichtige Unterschiede der anders getakteten Arbeitsschritte bei der Bearbeitung von Grauguss (Sörup) und Edelstahl kennen. Dies erweitert die Fähigkeiten der Azubis erheblich. Erleichtert wird diese Kooperation durch ein gutes Zusammenwirken der IHKs, sodass die Berufsschulen und damit die Abschlüsse am jeweils anderen Ort anerkannt werden. Auch weiche Komponenten, wie die Beteiligung der Azubis an sozialen Projekten der Gemeinden, finanziell unterstützt durch den Betrieb, sprechen sich herum und machen den M. Jürgensen für die Ausbildung interessant.“

Die beiden Abgeordneten lobten den Betrieb für sein Engagement. M. Jürgensen spiele als Schwerindustrie eine besondere Rolle im ländlichen Raum. Daher sei es auch für andere Betriebe wichtig zu erkennen, welche erfolgreichen Wege hier in Sörup beschritten würden.