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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die dritte Sitzungswoche im September und Anfang Oktober 2020 war eine Haushaltswoche.

In Haushaltswochen beschäftigt sich der Deutsche Bundestag mit dem Bundeshaushalt in Form des Haushaltsgesetzes 2021, dem angehängten Haushaltsplan und dem Finanzplan bis 2024. Der Bundeshaushalt 2021 hat ein Gesamtvolumen von 413,4 Milliarden Euro.

Im Mittelpunkt der Haushaltswoche steht traditionell eine Generaldebatte.
Die Bundeskanzlerin sprach am Mittwoch, den 30. September 2020, nicht nur zu den Investitionen und Aufwendungen im Bundeshaushalt. Am Ende ihrer Rede dankte Angela Merkel den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verhalten hinsichtlich den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.

Abschließend appellierte sie an jede und jeden Einzelnen von uns:

"Wir brauchen immer noch Abstand als Ausdruck von Fürsorge. [...] Wir haben mit Herbst und Winter eine schwere Zeit vor uns. [...] Halten Sie sich an die Regeln, die für die nächste Zeit weiter gelten müssen. Geben wir alle als Bürgerinnen und Bürger dieser Gesellschaft wieder mehr aufeinander acht."

Viele Maßnahmen sind schwer und belastend. Angesichts steigender Infektionszahlen dürfen wir den Blick auf das Wesentliche aber nicht verlieren. Der Weg in das Leben, wie wir es kannten, ist möglich. Er verlangt jedoch, dass wir weiterhin gemeinsam achtsam bleiben.

Achtsamkeit ist auch das Stichwort für Feierlichkeiten. Am 29. September 2020 hat die Bundesregierung zusammen mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die Privatfeiern eingeschränkt.

Aufgrund der derzeitigen Lage – in der das AHA (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) - Gebot gilt – war es daher leider auch nicht möglich, das 30-jährige Jubiläum des Tages der Deutschen Einheit so zu feiern, wie man das bei so einem historisch bedeutsamen Anlass in der Regel tut.

Einen Rückblick auf die 30 Jahre Deutsche Einheit haben wir im Deutschen Bundestag am Freitag, den 2. Oktober 2020 - vor dem eigentlichen Feiertag -im Rahmen einer vereinbarten Debatte dennoch wahrgenommen.

Die Debatte zeigt, dass es nicht nur um die Vergangenheit geht.
Trotz eindrucksvoller Erfolge beim Zusammenwachsen Deutschlands gibt es - nach wie vor - Herausforderungen. Die Wiedervereinigung war nicht nur ein politischer Wandel. Sie war auch mit tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen verbunden.

Die Erfahrungen aus der Geschichte nehmen wir mit in die Zukunft. Es ist wichtig, die Geschichte zu würdigen und am Leben zu erhalten.
Nur so können wir die Erfolge und auch die weniger erfolgreichen Momente sorgfältig analysieren.

Daraus können wir Lehren ziehen, die uns helfen können, auf die Umbrüche und die Wandlungsprozesse der Gegenwart zu reagieren. Das betrifft zum Beispiel die Digitalisierung ebenso wie die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland.

Deshalb bin ich froh, dass wir die Debatte im Deutschen Bundestag geführt haben, um auch als Partei der Wiedervereinigung ein deutliches Zeichen zu setzen.

Es ist ein Zeichen, welches auch in die Zukunft reicht: Wir wollen Deutschland voranbringen. Dafür stehen wir auch noch 30 Jahre später ein.

Bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Ihre Petra Nicolaisen

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