Wie erreiche ich es, dass der Akku meines Elektro-Autos nicht nur nach Schema F aufgeladen wird, sondern nur so viel und so schnell neuen Strom bekommt, wie es für eine lange Lebenszeit des Speichers nötig ist? Für diese und weitere Fragen hat das Start-up „IO-Dynamics“ aus Tarup Lösungen entwickelt, die am Dienstag, den 30. April 2019, Vertretern der Hochschule Flensburg, dem Stadtpräsidenten, der Bundestagsabgeordneten Petra Nicolaisen sowie weiteren Repräsentanten vorgestellt wurden.

„Das Problem ist“, so Johann Olsen, Geschäftsführer und neben Felix Kruse und Nabil Imran Mitbegründer des Start-ups, „dass die vielen Informationen wie Ladestand oder Rest-Reichweite des Akkus zwar vorhanden sind, sie aber nicht nach außen kommuniziert werden. Dies ist aber sinnvoll, um z.B. mit einer optimalen Ladung die Lebenszeit des Akkus zu erhöhen. Hier setzt unser innovatives Produkt an: Wir haben ein Lade- und Fuhrpark-Management-System entwickelt, das Daten über den Ladestand, die Ladeleistung oder die Batterie-Gesundheit des Fahrzeugs erhebt und diese mit Informationen wie Fahrprofilen, Strompreisen und eigenerzeugtem Strom kombiniert. Dies ist besonders interessant für Fuhrparks mit elektrischen Fahrzeugen. So hilft das System, Ladevorgänge zu automatisieren und gezielt zu steuern.

Ein weiterer zentralerer Punkt neben der Lebensdauer der Akkus ist die Netzdienlichkeit des Systems. Durch flächendeckenden Einsatz intelligenter Steuerung der Ladevorgänge kann, so glauben wir, auf einen erheblichen Teil des kostenintensiven Netzausbaus verzichtet werden. Indem der Energieverbrauch der Ladevorgänge den Schwankungen der Erneuerbaren Energien folgt, wollen wir auch erreichen, dass die Elektromobilität einen positiven Beitrag zum Gelingen der Energiewende leistet – Stichwort Sektorkopplung.“

Derzeit befindet sich das sogenannte „IO-ELON“ in der Prototypen-Phase und wird im Mai bei der Flotte der Flensburger Stadtwerke erprobt. Ab Ende dieses Jahres ist die Vorbereitung der Markteinführung vorgesehen. IO-Dynamics konnten ihr Produkt dank eines Gründungsstipendiums SH weiterentwickeln und wurden vom Dr. Werner Jackstädt-Zentrum sowie der VentureWaerft unterstützt. Petra Nicolaisen regte an, dass sich IO-Dynamics im Rahmen des „Smart-City-Programms des Bundes“ nach weiteren Fördermöglichkeiten erkundigen könne und lud die drei Start-up Gründer auf eine Veranstaltung in diesem Herbst ein, die sie unter dem Stichwort autonome Kommune plane.