Auch der Deutsche Bundestag beteiligte sich vom 22. bis 27. Januar 2022 an der internationalen Gedenkkampagne #WeRemember der UNESCO und des Jüdischen Weltkongresses. In dieser Zeit strahlte an der Fassade des Reichstagsgebäudes abends der Schriftzug #WeRemember. Die Beteiligung des Bundestages an der Gedenkkampagne „#WeRemember“ stellt eine Ergänzung zu den jährlich im Bundestag stattfindenden Veranstaltungen zum 27. Januar dar.

Auf Vorschlag des Präsidenten des österreichischen Nationalrates, Wolfgang Sobotka, wurde im Mai 2021 auf der Konferenz der Parlamentspräsidentinnen und Parlamentspräsidenten in der EU vereinbart, dass sich die Parlamente im Jahr 2022 der Kampagne „#WeRemember“ anschließen. Vor diesem Hintergrund hat das Präsidium des Bundestages am 17. November 2021 beschlossen, den Schriftzug „#WeRemember“ vom 22.-27. Januar 2022 auf die westliche Seite des Reichstagsgebäudes projizieren zu lassen. Auch der Bundesrat beteiligte sich an der Gedenkkampagne, indem unter anderem das Gebäude illuminiert und mit dem Schriftzug „#WeRemember“ angestrahlt wurde.

Um an die Millionen im Nationalsozialismus ermordeten Jüdinnen und Juden zu erinnern, rief der Jüdische Weltkongress gemeinsam mit der UNESCO die Kampagne 2017 ins Leben. Seitdem teilen Menschen auf der ganzen Welt unmittelbar vor dem 27. Januar Fotos mit dem Slogan „We Remember“ auf sozialen Plattformen wie Twitter, Instagram oder Facebook. Die in den sozialen Medien hochgeladenen Fotos sind dann Teil einer Projektion auf dem Gelände von Auschwitz-Birkenau, die wiederum per Live-Stream über Facebook, Twitter und YouTube übertragen wird.

Ziel der Kampagne ist auch, im Internet ein Zeichen gegen Antisemitismus und jede Form von Hass und Antisemitismus zu setzen. Zudem soll die Kampagne zur Aufklärung über den Holocaust beitragen und davor warnen, dass auch über soziale Medien Holocaustleugnung und Verschwörungsmythen verbreitet werden. Ferner findet die Aktion vor dem Hintergrund statt, dass die Zahl der Zeitzeugen, die über den Holocaust berichten können, zunehmend schwindet.

Weltweit fand die Kampagne großen Zuspruch. Auch ich denke, dass diese Kampagne – neben den weiteren Gedenkveranstaltungen – eine wichtige Ergänzung darstellt, die insbesondere auch jüngere Menschen für das Thema sensibilisieren und den Horizont erweitern kann.