In dieser Sitzungswoche hatte ich Besuch von Moritz Feindt, 15 Jahre alt, aus Handewitt. Moritz absolvierte ein Praktikum bei mir.
Das hier ist sein Bericht:

Mein Praktikum bei Petra Nicolaisen

Mein Name ist Moritz Feindt und im Herbst letzten Jahres hat uns unser Klassenlehrer verkündet, dass wir vom 8. Mai bis zum 12. Mai eine Praktikumswoche haben werden. Weil ich politisch interessiert bin, diskutierten wir zu Hause die Idee, ob ich vielleicht im Deutschen Bundestag mein Praktikum mache könnte. Ich schaute darauf hin nach, ob in dieser Zeit überhaupt Sitzungswoche war. Ich hatte Glück. Darauf hin bewarb ich mich bei der Bundestagsabgeordneten meines Wahlkreises Schleswig-Flensburg, Petra Nicolaisen, und hatte wieder Glück: ich bekam einen Praktikumsplatz und durfte nach Berlin!

Mein Praktikum startete am Montag. Als sich mir die Türen des Paul-Löbe-Hauses öffneten, überkam mich ein Gefühl der Überwältigung. „Der Motor der Demokratie“ offenbarte sich mir in seiner vollen Pracht! Zuerst wurde ich in das Büro von Frau Nicolaisen geführt, wo ich von allen herzlich empfangen wurde. Dann gingen die Abgeordnete und ich Mittagessen. Von dem hervorragenden Essen gestärkt, machten wir eine Tour durch das Gebäude, wobei mir alles im Schnelldurchlauf gezeigt wurde. Auch hatte ich anschließend die Gelegenheit, mit einem Mitarbeiter von Frau Nicolaisen nochmal die Liegenschaften des Deutschen Bundestages ausführlich zu sehen. Nach der längeren Tour endete mein erster Tag und ich wurde in die Abendsonne Berlins entlassen.

Der Dienstag begann bereits um 7.45 Uhr. Zunächst war ich bei der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik. Danach ging es für Frau Nicolaisen unmittelbar weiter in die Arbeitsgruppe Innen, während ich in die Arbeitsgruppe „Bau“ durfte und den Fachleuten der CDU/CSU-Fraktion beim Gespräch über die Gesetze und Aktivitäten der Sitzungswoche zuhören durfte. Im Anschluss folgte die Fraktionssitzung und eine Rede von Friedrich Merz, dem Fraktionsvorsitzenden. Der gesamte Dienstag wird eigentlich nur für die Absprache innerhalb der Fraktion genutzt.

Am Mittwoch begann die Arbeit in den Ausschüssen, wo alle Fraktionen zusammenkommen, um zu diskutieren und zu debattieren. Für Frau Nicolaisen ging es in ihre Ausschüsse. Am Mittag fand die Regierungsbefragung statt. Wir waren aber derweilen in einem Gesprächstermin und konnten der Befragung somit nicht beiwohnen. Nach diesem Termin ging Frau Nicolaisen ins Plenum und ich konnte von der Besuchertribüne aus die Debatte im Plenarsaal verfolgen. Es war besonders spannend, weil gerade eine „Aktuelle Stunde“ zu den familiären Beziehungen bei hohen politischen Beamten im Wirtschaftsministerium, welches von Bundesminister Habeck geführt wird, stattfand. Ich blieb noch etwas länger und verfolgte eine Debatte über die Militäroperation in Mali. Der Tag endete um 18 Uhr und ich fuhr mit der Bahn nach Hause.

Der Donnerstag begann mit einem Rollenspiel im „Deutschen Dom“. Wir sollten in die Rolle von Bundestagsabgeordneten schlüpfen und ein mögliches Gesetz für eine Führerschein-Prüfung ab 65 Jahren debattieren. Wie im Bundestag wurden wir in Gruppen (Fraktionen) eingeteilt und haben diskutiert und debattiert. Am Ende haben wir ein gemeinsames Statement verfasst, dass dann einer von uns vortrug und haben eine Abstimmung dazu durchgeführt. Nach dem Planspiel hatte ich erneut die Gelegenheit ins Plenum zu gehen und dort dem Tagesordnungspunkt zum Bundeswehreinsatz im Kosovo beizuwohnen. Zwischenzeitlich hatte ich die Möglichkeit im Büro von Frau Nicolaisen meinen Bericht zu vollenden. Spannend war, dass Frau Nicolaisen am Donnerstag noch eine Rede im Deutschen Bundestag hielt.

Auch am Freitag konnte ich erneut einer Sitzung des Parlaments beiwohnen. An diesem Tag endeten die Plenarsitzungen bereits um circa 16 Uhr und Frau Nicolaisen machte sich bereit für die Abreise in den Wahlkreis.

Insgesamt war es eine sehr erfahrungsreiche und spannende Woche für mich. Ich werde noch ein wenig Zeit brauchen, um alle diese neuen Eindrücke zu verarbeiten. Ich habe spannenden Gesprächen lauschen dürfen und habe viel gesehen über die parlamentarische Arbeit. Ich möchte mich auch nochmals bei der Frau Abgeordneten, Petra Nicolaisen, und auch ihrem Team bedanken, die mir diese Chance überhaupt erst ermöglicht haben.
Vielen Dank!

Bis bald, Deutscher Bundestag und bis bald, Berlin.