Die Schleswig-Flensburger Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen hat sich dagegen ausgesprochen, die Durchleitungskapazität für dänischen Windstrom zu verdoppeln.

„Es ist Windanlagen-Betreibern vor allem aber den Stromkunden in Schleswig-Holstein nicht vermittelbar, dass von knapp 1.800 Megawatt Leitungskapazität 1.300 für dänischen Strom freigegeben werden sollen“, so die Abgeordnete aus Wanderup.

„Dadurch werden die Engpässe auf deutscher Seite, die ohnehin schon wegen der beschränkten Netzkapazität bestehen, drastisch verschlimmert. In Schleswig-Flensburg sind mit Stand vom 9. Januar 419 Windkraftanlagen in Betrieb, die 929,5 Megawatt Strom erzeugen – ´könnten.` Aber sie dürfen nicht. Und bei Umsetzung des Vorschlags der dänischen EU-Wettbewerbs-Kommissarin werden die meisten von ihnen künftig still stehen, oder besser notbetrieben werden. Im Interesse Schleswig-Flensburgs aber auch der ganzen Westküste muss die Einführung der 75-Prozent-Regel verhindert werden!

Für mich ist das ganze schizophren. Wir produzieren den günstigsten Windstrom, zahlen aber die höchsten Preise dafür. Wir müssen klar erkennen, dass das Pferd von hinten aufgesattelt worden ist: Erst die Anlagen, dann die Netze. Das ist nicht mehr zu ändern, aber es müssen endlich Schlüsse daraus gezogen werden, vor allem in Berlin.

Der zuständige Bundesminister muss endlich Maßnahmen einleiten, um den Netzausbau zu beschleunigen, statt unsere Windanlagen-Bauer zu behindern. Denn der Grundgedanke der Dänin, Leitungskapazität in Europa zu sichern, ist ja nicht falsch. Auch wenn sie damit die Vorteile ihres Landes im Auge haben dürfte. Nur unsere Netzkapazitäten reichen dafür nicht aus. Außerdem gilt es umzudenken und stärker als bisher, Strom für die Gewinnung anderer Energieträger zu nutzen. Vorbild könnten die geplante Wasserstoffgewinnung in Haurup oder im Energiepark Eggebek sein.“