Als „schädlich für das gewohnt- freundschaftliche Miteinander“ an der deutsch-dänischen Grenze haben die Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen und der Bürgermeister von Harrislee, Martin Ellermann, die vom dänischen Regierungschef Lars LØkke Rasmussen angekündigten dauerhaften Kontrollen an der Grenze zu Deutschland bei einem Treffen am heutigen Dienstag, den 21. Mai 2019, im Harrisleer Bürgerhaus bezeichnet.

„Terrorgefahr und organisierte Kriminalität machen vor keiner innerstaatlichen Grenze halt. Sie sind daher kein Grund, die durch Schengen gewährte gelebte Freizügigkeit zwischen Deutschland und Dänemark auf Dauer zu blockieren. Die Energie dieser Forderungen sollte besser darauf verwendet werden, sich für die Sicherung der Außengrenzen einzusetzen. Im Masterplan Migration haben wir ganz klar definiert, dass es zukünftig wieder einen Schengenraum ohne Binnen-Grenzkontrollen geben soll“, so die Bundestagsabgeordnete.

„Die Position Rasmussens muss vielmehr als Versuch gewertet werden, rechte Wähler für die kommenden Wahlen zu mobilisieren. Die Krönung in diesem Zusammenhang ist aber die Forderung von Rasmus Paludan von der Partei „Stammer Kurs“, sogar eine Mauer an der Grenze zu errichten. Das ist für mich europafeindlich und Populismus in Reinkultur. Gerade wir Deutschen blicken auf eine leidvolle, durch eine Mauer geteilte Geschichte zurück. So etwas darf es zwischen befreundeten Nationen nie wieder geben!“

Den Wildschweinzaun an der Grenze halten Nicolaisen und Ellermann weiterhin für überflüssig.

„Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass die dänische Regierung im Falle des Ausbruchs der Tierseuche Angst vor dem Einbruch der Exporteinnahmen in Milliardenhöhe hat. Und es ist auch ihre souveräne Entscheidung, diesen Zaun zu errichten“, so Harrislees Bürgermeister. „Nur die Begründung entbehrt laut europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit einer wissenschaftlichen Grundlage. Die Seuche breitet sich u.a. durch infizierte Lebensmittel aus und die lassen sich nicht durch einen Zaun stoppen. Außerdem fehlt mir die Perspektive, wie lange der Zaun stehen soll. Bis er weggerottet ist? Der Zaun mit seinen negativen Auswirkungen ist damit nicht zu Ende gedacht. Das ist ein schlechtes Signal.“