Mit Erleichterung hat die Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen die Entscheidung der Landesregierung zur Kenntnis genommen, vorerst keinen Bauschutt aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel in Harrislee zu deponieren.

„Ich freue mich insbesondere für die Harrisleer und unsere dänischen Nachbarn, die viel zu wenig in das laufende Verfahren eingebunden waren. Und für die Gemeindevertretungen von Harrislee, Handewitt, Flensburg und Apenrade, die sich wie die BAESH eindeutig gegen die Deponierung ausgesprochen hatten“, so die Bundestagsabgeordnete.

„Mit dem Verzicht auf die Deponierung in Harrislee ist das Land jetzt auf die deutschen und dänischen Gemeinden zugegangen und hat damit gezeigt, dass es die Sorgen, die auf beiden Seiten bestehen, zumindest teilweise ernst nimmt. Denn dass das Land eine Verbringung des AKW-Mülls auf Deponien in Schleswig-Holstein im Wege der Zwangszuweisung (Landtagsbeschluss vom 8. Mai 2020) anordnen muss, widerspricht dem Geist der zuvor in der interdisziplinären Arbeitsgruppe praktizierten transparenten Zusammenarbeit.

Außerdem: Bislang konnte davon ausgegangen werden, dass der Anteil der Müllchargen, die aufgrund signifikanter Radioaktivitätswerte deponiert werden sollen, eher die kleinere Menge ist. Entsprechend haben sich auch der frühere Umweltminister Robert Habeck auf der MELUND-Veranstaltung vor vier Jahren und seine Atomaufsicht in der Harrisleer Holmberghalle geäußert. Heute stellt sich die Realität so dar, dass die AKW-Betreiber den weitaus größten Anteil aus der „spezifischen Freigabe“ mit entsprechender radioaktiver Belastung verbringen wollen. Eines hat Umweltminister Albrecht mit seiner Entscheidung auf jeden Fall erreicht: Er hat seinen Amtsvorgänger in dessen angestrebten Wahlkreis aus der Schusslinie genommen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt…“