Was haben die Evangelischen Kindertagesstätten Harrislee oder Ellenberg, ADS-Kindergärten in Flensburg und Schleswig sowie viele weitere KiTas in Flensburg und Schleswig-Flensburg gemeinsam? Sie nehmen an dem seit 2016 bestehenden Bundes-Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ mit einer Förderung von bis zu 25.000 Euro pro Jahr teil. Damit soll nun Schluss sein. Das Bundesfamilienministerium hat angekündigt, dieses Programm zum Jahresende zu beenden. Die Schleswig-Flensburger Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen kritisiert dies scharf:
„Die Ampel-Koalition bricht mit ihrem eigenen Koalitionsvertrag. Dort ist das Bekenntnis zu den ‚Sprach-Kitas‘ und deren Fortführung und Weiterentwicklung festgeschrieben. Das beweist einmal mehr: Familien und Kitas können sich weder auf die Ampel noch auf Bundesfamilienministerin Lisa Paus verlassen! Es ist mir unbegreiflich, dass der Bund in diesen Zeiten, in denen die sprachliche Bildung wichtiger denn je ist, das Bundesprogramm einstellt. Die Leidtragenden sind Kinder, Fachkräfte und Fachberatungen. Sie haben sich jahrelang mit viel Herzblut und Einsatz für die sprachliche Bildung der Kinder engagiert. Das ist ein fatales Signal an die Praxis!
Der Bund hat das Programm in 2021 und 2022 über das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ sogar erheblich ausgeweitet. Mit zusätzlichen 100 Millionen Euro sollten weitere 1.000 Fachkraftvorhaben bundesweit gefördert werden. Das weckte bei Trägern und Kindertageseinrichtungen verständlicherweise die Erwartung, dass das Programm auch über 2022 hinaus fortgeführt wird.
Eine qualitativ gute Kindertagesbetreuung ist der Schlüssel für gleiche Bildungschancen von Anfang an und sichert eine bessere Integration. Daher ist es entscheidend, Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung so früh wie möglich gezielt zu fördern und insbesondere bildungsferne Familien zu unterstützen. Schon deshalb ist der Bund aufgefordert, das Programm wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben, fortzusetzen.“