In der aktuellen Entwicklung um die Übernahme von höchsten zwölf Prozent der Kosten für die Sanierung des Wickingecks durch den Bund kann nach Auffassung der Bundestagsabgeordneten Petra Nicolaisen nur eine politische Lösung weiterhelfen. In Berlin stellten die Schleswiger Abgeordnete fest:

Diese Entscheidung macht gleichermaßen traurig wie betroffen. Traurig, weil es ein gutes Stück zur parlamentarischen Verlässlichkeit gehört, dass derartige Vorhaben einer Vorgängerregierung nicht von der nachfolgenden Regierung gekippt werden. Das ist hier aber faktisch der Fall.

Betroffen, weil alle gemeinsam, das Land, der Kreis, die Stadt Schleswig und voran der frühere Staatssekretär Ferlemann sich einig waren, dass der Bund sich mit ca. zwei Dritteln der Kosten an der Sanierung beteiligt. Dass das Verkehrsministerium hiervon jetzt abrückt, wirft die Sanierung um mindestens zwei Jahre zurück und ist ein Affront gegenüber allen, die an einer konstruktiven Lösung mitgearbeitet haben.

Mit Enttäuschung muss auch die Rolle des grünen Wahlkreisabgeordneten gesehen werden. Nach meinem Kenntnisstand ist mehrfach versucht worden, Robert Habeck in die Problemlösung mit einzubeziehen. Er hat indes allenfalls durch vornehme Zurückhaltung geglänzt. Dabei ist er derjenige, der als Bundesminister für Schleswig noch eine politische Lösung herbeiführen könnte. Dazu fordere ich ihn hiermit nachdrücklich auf!

Schließlich ist die Haltung Berlins auch rechtlich schwer nachvollziehbar. Gutachterlich ist nachgewiesen, dass auch die Fläche der späteren Verlandung in die Verantwortung des Bundes fällt. Statt dies zu akzeptieren, versucht die Berliner Verkehrs-Administration den Schwarzen Peter jetzt an das Land zu schieben. Ich hoffe inständig, dass sich Kiel dabei als Spielverderber erweist.