„Der in Berlin diskutierte und von Landwirten stark kritisierte SPD-Entwurf des Insektenschutzpaketes sieht ein Verbot des Einsatzes jeglicher Pflanzenschutzmittel in Naturschutzgebieten sowie einen 10 Meter breiten Gewässerrandstreifen vor. Das heißt, dass es bei zahlreiche Betrieben in meinem Wahlkreis zu erheblichen Einschränkungen in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Flächen kommen und Existenzen gefährdet würden. Allein durch das pauschale Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln an Gewässern wären in Schleswig-Holstein rund 25.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche betroffen“, so die Bundestagsabgeordnete aus Wanderup.

„Das gefährdet die Erzeugung marktfähiger, regionaler Qualitätsprodukte und damit zugleich die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe. Die bisherigen Naturschutzleistungen der Landwirtinnen und Landwirte werden überdies konterkariert. Daher lehne ich den Entwurf entschieden ab. Insektenschutz kann es nur durch kooperative Ansätze anstelle von ordnungsrechtlichen Vorgaben geben. Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen müssen förderfähig bleiben!

Hier geht es auch um Vertrauensschutz, denn bei der Ausweisung der Natura-2000-Gebiete wurde den Landwirtinnen und Landwirten zugesagt, dass die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen nach dem Prinzip der guten fachlichen Praxis auch weiterhin erfolgen kann. Ich stehe dafür im Wort! Deshalb ist ein anderer Weg über Anreize und Programme richtig und zielführender, wie er bereits in der Eider-Treene-Sorge Region beschritten wird, um die gewünschten Schutzziele zu erreichen. Dieses freiwillige Programm würde mit diesem Gesetz ad absurdum geführt.

Das Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf Äckern in Naturschutz- und FFH-Gebieten und in einem 10 m breiten Gewässerrandstreifen würde bundesweit rund 1,2 Mio. ha Land betreffen. Eine derartige weitere Belastung der ohnehin schwer gebeutelten deutschen Landwirtschaft ist absolut inakzeptabel und wird meine Zustimmung nicht finden.

Ein weiterer Grund für meine Ablehnung liegt in den Ursachen des Artenrückgangs bei den Insekten. 23 Prozent werden nach Feststellung von Wissenschaftlern aufgrund von Schadstoffeinträgen aus der Landwirtschaft verursacht. 77 Prozent sind aber auf Lebensraumveränderungen und Verschmutzungen außerhalb der Landwirtschaft zurückzuführen (Lichtverschmutzung, Versiegelung, Verkehrsemissionen). Wenn es also um Insektenschutz geht, wo sind die Maßnahmen für die anderen Bereiche?“